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Aktuell wird von manchem das Ende der brasilianischen Wirtschaftskrise ausgerufen und wie zu erwarten kontrovers diskutiert. Die eine Seite macht die Krise am Verbraucherverhalten fest, mit reduzierten Konsum und fehlenden Privatinvestitionen, z.B. Neuzulassungen von PKW – die andere Seite orierentiert sich am Verhalten von Investoren und an entsprechenden Indikatoren. Beide Perspektiven sind im Grunde richtig und eben zwei Seiten einer Medaille – nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Zyklus.
Nimmt man den Geschäftsklimaindex in unterschiedlichen Branchen und vergleicht ihn mit der Entwicklung des BOVESPA-Aktienindex zeigt sich Erstaunliches:
Quelle: Basisdaten aus ICEI (2017), onvista.de (2017), eigene Darstellung
Beide Verläufe korrelieren überraschend gut: Der BOVESPA hat im Zeitraum 2016 (37.837 pts) zum Beginn 2017 (67.751 pts) eine ca. 179%-ige Steigerung erfahren. Ähnliches zeigt sich auch – selbstverständlich branchenabhängig – im Geschäftsklimaindex, der inzwischen wieder oberhalb des durchschnittlichen Wertes von 54,1 liegt.
Insofern haben die Investoren die in zwei Jahren erwartete, positive Entwicklung schon vorweggenommen – oder – sollte man sagen eingeleitet? Vor allem ob der aktuell weiter unsicheren politischen Lage, ist mit einem abschliessenden Urteil über ein tatsächliches Ende der Krise – trotz der genannten positiven Signale – sicher noch abzuwarten.